Nachruf
Rolf Erdmann (19.07.1944, Stettin – 13.12.2024, Hannover)
Rolf Erdmann hat sich 40 Jahre lang für schwerhörige und ertaubte Menschen in der Selbsthilfe eingesetzt.
Über die Selbsthilfegruppe Hörgeschädigter in der Volkshochschule Hannover kam er erstmalig mit anderen Betroffenen in Kontakt. Er stellte schnell fest, dass alle weitestgehend die gleichen Sorgen und Probleme haben und entschloss sich, gegen die Ungerechtigkeiten, die Hörbeeinträchtigte erfahren, zu kämpfen.
Rolf Erdmann war als 1. Vorsitzender viele Jahre im DSB-Landesverband Niedersachsen e. V. und im DSB-Ortsverein Hannover e. V. aktiv. Sein dauerhaftes und auch hartnäckiges Engagement in den vergangenen 40 Jahren, wenn nötig auch vor Gericht, machten ihn zu einem streitbaren Gegenüber.
Als Beirat in politischen Gremien brachte er viele Jahre lang sein reiches Wissen und seine Erfahrung vor allem im technischen Fachausschuss für die Ausstattung von Bauten ein. Er befasste sich intensiv mit Gesetzestexten zu den Themen Barrierefreiheit und Inklusion, um zum Wohle schwerhöriger und ertaubter Menschen die notwendigen Voraussetzungen für leichteres Sprachverstehen zu schaffen.
Im Jahr 2020 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. In seinem diesjährigen 80. Lebensjahr wurde er vom Präsidenten des Deutschen Schwerhörigenbund e.V., Herrn Dr. Matthias Müller, auf dem CI-Kongress in Hannover für sein Lebenswerk ausgezeichnet, worüber sich der Geehrte sehr gefreut hat.
Mit Rolf Erdmann verlieren der DSB und die Gemeinschaft der Hörbeeinträchtigten einen überzeugten, engagierten Kämpfer und Streiter.
Wir werden sein Wirken für die Schwerhörigen und Ertaubten in Deutschland stets würdigen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen, denen wir viel Kraft in dieser schweren Zeit wünschen.
Deutscher Schwerhörigenbund e.V.
Das Präsidium
Die Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle