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Deutscher Schwerhörigenbund e. V.

Ausgabe 05/2023

Liebe Leserinnen und Leser,

heute wende ich mich als Präsident des Deutschen Schwerhörigenbunds e.V. (DSB) im Vorwort unseres DSB-Teils von „Spektrum Hören” an Sie. Neun Monate Deutscher Hörverband (DHV) - wo stehen wir heute? Am 10. Dezember 2022 wurde aus der Euphorie Wirklichkeit: Der DSB und die Deutsche Cl-Gesellschaft (DCIG) gründeten mit neun weiteren DSB-Landesverbänden und drei CI Regionalverbänden den „Deutschen Hörverband” als Dachorganisation der lautsprachlich orientierten Hörbeeinträchtigten. Ziel war die Bündelung der Ressourcen und Kräfte gegenüber der Politik, der Wirtschaft, den Krankenkassen und anderen gesellschaftlichen Entscheidern. Nur im Miteinander der unterschiedlichsten Hörbeeinträchtigungen können wir die Zukunft meistern!

Doch so eine Gründung ist kein Selbstläufer. Neben vielen Formalien mussten die wesentlichen Grundlagen für den neuen Verein geschaffen werden, damit er arbeitsfähig wird. Die Eintragung ins Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin ging schnell, aber das Finanzamt machte Vorschriften zur Formulierung, um die Gemeinnützigkeit zu erhalten. Also musste die Satzung in Teilen umformuliert und wieder notariell beglaubigt werden. Es folgte eine neue Eintragung beim Amtsgericht - und schon sind neun Monate vergangen! Auch hat es vier Monate gebraucht, bis ein Konto für den DHV freigeschaltet werden konnte. Da spürt man, was Bürokratie in Deutschland bedeutet.

Leider machten aber nicht nur äußere Einflüsse „allen Anfang schwer“. Viele organisatorische und inhaltliche Punkte mussten im Vorstand abgestimmt werden und hemmten nach außen wirksame Aktivitäten. Das führte zu Unmut bei den Gründungsmitgliedern. Sie hätten sich gewünscht, von Anfang an mehr miteinbezogen zu werden, zum Beispiel bei der Findung des Logos für den DHV, bei der Aufstellung eines Arbeitsprogramms, bei der Öffentlichkeitsarbeit, bei der Schaffung einer gemeinsamen Vereinszeitschrift und anderem. Nach einem halben Jahr einen Mitgliederbrief zu erhalten, der mehr Selbstdarstellung als Motivation und Aufbruchstimmung enthielt, war nicht situationsverbessernd.

Wie wird jetzt - nach Überwindung der Startschwierigkeiten - ein Erfolgsmodell aus unserem neuen Verband? Jetzt müssen sich die Mitglieder - wirklich alle Mitglieder! - zu Wort melden und klar und unmissverständlich ihre Erwartungen an den DHV formulieren - und das schon im Vorfeld des 28. Oktober, zu dem Sie zur ersten Mitgliederversammlung nach Berlin/Erkner eingeladen sind. Darauf aufbauend muss der Vorstand ein Aktionsprogramm erstellen und darin Aufgaben und Termine benennen. Was soll bis wann realisiert oder auf Machbarkeit geprüft werden? Welche Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit wird der DHV betreiben, um als bundesweiter Interessenvertreter aller lautsprachlich orientierten Hörbeeinträchtigten anerkannt zu werden? Die Zoom-Konferenz DHV am 24.08.23 gab dazu Gelegenheit! Erst wenn konkrete Projekte benannt sind, wird es möglich sein, für diese Arbeit Fördermittel bei staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen zu beantragen und von Unternehmen Mittel zu akquirieren! Um die Projekte und Initiativen umzusetzen, brauchen wir die Unterstützung unserer Mitglieder. Dafür sind starke Mitgliedsverbände notwendig, die unter dem Dach von DHV, DCIG und DSB diesen Prozess erfolgreich voranbringen. Die Grundlagen des DHV sind
gelegt - nun muss ein erfolgreicher, mit Leben gefüllter Aufbau folgen.

Es grüßt Sie herzlich
Dr. Matthias Müller

 

Sozialpolitik/Recht/Bauen

  • Neu aufgerollt: Batteriekosten für Hörgeräte

Kopfschütteln bis Ärger erzeugt immer wieder die Tatsache, dass Träger von Hörgeräten für ihre Batterie- und Akkukosten selbst aufkommen müssen, während sie bei Cochlea-Implantaten (CI von der Krankenversicherung übernommen werden. Wo liegt da die Logik? Und warum bietet das Bundesteilhabegesetz (BTHG) für manche hier einen neuen Ansatz?

Termine/Veranstaltungen

  • DSB-Informationstag Ost

Zu seiner regionalen Informationsveranstaltung Ost (DSB RIV Ost) hatte der Deutsche Schwerhörigenbund (DSB) am 24.06.2023 unter dem Thema „Barrierefreie Zukunft für Hörgeschädigte gestalten“ ins Haus der Kultur und Bildung nach Neubrandenburg eingeladen. Gastgeber und Mitorganisator dieser Veranstaltung war der Landesverband der Schwerhörigen und Ertaubten Mecklenburg-Vorpommern mit seiner Beratungsstelle Hörbiko.

  • DSB-Pflegelotsen-Fortbildung startet

Unsere Gesellschaft wird immer älter und damit die Zahl der Menschen größer, die Pflege benötigen. Politik und Gesellschaft beschäftigen sich vordringlich mit den Themen Mobilität, Demenz und neuerdings auch mit dem Pflegekräftenotstand. Dass die überwiegende Zahl der Pflegebedürftigen auch eine gravierende Hörbeeinträchtigung haben wird, spielt dagegen so gut wie keine Rolle. Dabei geraten die Betroffenen gerade dadurch oft in ein bitteres pflegerisches und soziales Abseits. Dem will der Deutsche Schwerhörigenbund (DSB) mit einem Seminar jetzt etwas entgegensetzen.

  • DSB-Selbsthilfetage 2023 in Stuttgart

Die Selbsthilfetage des Deutschen Schwerhörigenbundes (DSB) finden in diesem Jahr vom 06. bis 08. Oktober 2023 unter dem Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“ in der Stuttgarter Sparkassenakademie statt. Die Veranstaltung ist für alle am Thema Hören Interessierte und Engagierte offen und die Teilnahme bis auf Beiträge zur Mittagsverpflegung kostenlos.

  • DSB-Strategieworkshop zur Hörversorgung

Vom 14. bis 16. April fand in Berlin der zweite Workshop des Jahres 2023 vom Deutschen Schwerhörigenbund (DSB) statt. Thematisch ging es diesmal um die Versorgung mit Hörhilfen. Zu den Vortragenden gehörte auch EUHA-Präsidentin und Hörakustikermeisterin Beate Gromke.

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